Editorial

Musik in St. Franziskus» –
 ein kleiner, feiner
Konzertzyklus der besonderen Art

Liebe Konzertbesucherinnen
liebe Konzertbesucher
liebe Musikfreunde

In früheren Zeiten unseres Zyklus gab es immer wieder Bestrebungen, jeder Saison ein «Motto» zu geben, unter dem die einzelnen Konzerte von «Musik in St. Franziskus» standen. Irgendwann fanden wir vom Organisationsteam, dass wir «mottolos glücklich» sein könnten, und die letzten beiden Jahre sind wir damit auch gut durch die vielen spannenden Konzerte gekommen. 

Beim Verfassen dieses Editorials fiel es uns aber wie Schuppen von den Augen: ohne es beabsichtigt zu haben, ist unser neuer Zyklus mit einem Motto gesegnet worden, der im Titel des ersten Konzertes von Patricia Draeger und Sergej Simbirev aufstrahlt: «Über alle Grenzen hinweg». Was dieses Akkordeon-Duo aus dem Titel macht, erwarten wir alle mit Spannung. Wenn im zweiten Konzert der Chor «Cantus» die Grenzen von Himmel und Erde musikalisch ausleuchtet, und uns Menschen gerade in den aktuellen Konflikten dieser Welt dadurch die eigene Begrenztheit klar wird, erfährt das unfreiwillige Motto eine Wendung vom Horizontalen, in dem um Landesgrenzen gefochten wird, in die Vertikale, wo nach der Sauerstoffgrenze ja die wirkliche Grenzenlosigkeit des Alls beginnt. Grund genug, nicht nur beim nächsten Konzert vielleicht vor Staunen den Atem anzuhalten.

Der Organist von Notre-Dame in Paris, Olivier Latry, momentan bestimmt einer der besten Organisten der Welt, gratuliert als Erster unserer Kuhn Orgel zum 2024 gefeierten 50. Jubiläumsjahr ihrer Entstehung. In dieser Glückwunsch-Trilogie wird auch die Jahres-Grenze musikalisch durch das Neujahrskonzert unseres Organisten an St. Franziskus, Felix Ketterer, zusammen mit klangvollen Bläsern durchschritten. Martin Kuttruff, Organist an St. Franziskus bis 2020, und Lisa Stoll mit ihrem Alphorn werden eindrucksvoll beweisen, dass das Ur-schweizerische Instrument klanglich über manch gedachte Grenzlinie schreiten und klingen kann.

Die Fantasie kennt keine Grenzen, wie man sagt; wer daran zweifelt, dem sei das Familienkonzert «Die Schneekönigin», aufgeführt von einer Gruppe rund um die Erzählerin Renata Blum und den Akkordeonisten Angelo Mindeci wärmstens empfohlen.

Als Finale dürfen Sie sich dann im Juni 2024 über die beiden Jugendwerke Giacomo Puccinis freuen, der «Motetto di San Paolino» und der «Messa di Gloria», aufgeführt von unserem Franziskuschor. Der damals gerade einmal 18-jährige Puccini stand an der Schwelle zu einer grossen Karriere, als er beide Werke als Abschlussarbeiten für die Schule schrieb.

Wir wünschen Ihnen mit unseren Konzerten auch für diese Saison viel Vergnügen und den Musikern und Musikerinnen vor allem eines: grenzenlosen Applaus!

FELIX KETTERER,
MUSIKALISCHE LEITUNG

HEIDI RÖTHELI,
PRÄSIDENTIN

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